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Geschichte

Eine kurze Geschichte der Seemeister

Niemand hat das Gesicht Midgards in den letzten Jahrtausenden so geprägt wie die Seemeister von Valian und der von ihnen angezettelte Krieg der Magier. Von Nahuatlan im Westen bis nach KanThaiPan im Osten kam es zu Umstürzen der herrschenden Ordnung, und die Länder rings um das Meer der Fünf Winde, die mit wenigen Ausnahmen Provinzen Valians waren, sind aus der Asche des Imperiums der Seemeister aufgestiegen.

Der Ursprung der Seemeister liegt im damals wärmeren Norden, wo vor mehr als 3000 Jahren die barbarische, aber in vieler Hinsicht schon hochentwickelte Kultur von Hy-Aquilon blühte. Ihre Reiche zerbrachen vor rund 2500 Jahre während eines neuen Vorstoßes des EISES. Wer nicht getötet oder von Thursen, Eishexern und Trollen versklavt wurde, floh nach Süden über das Meer. Aus diesen Flüchtlingen, die von den Meketern "Meervölker" genannt wurden, entstanden durch Verschmelzung mit den Ureinwohnern die Chryseier und die Bewohner der Küstenstaaten. Ein Teil der Meervölker landete unter ihrem sagenumwobenen Anführer Gilgalar auf den unbesiedelten Valianischen Inseln und gründete Candranor als kleines Hügelfort. Das Jahr ihrer Landung markiert den Beginn der valianischen Zeitrechnung, das Jahr 0.

Im Laufe der Jahrhunderte entstanden durch Zuchtwahl unter Anleitung der Alpanu-Priesterschaft die Viarchen, die dank ihres übermenschlichen Zaubertalents die Magie der Menschheit zu neuen Höhen führten und aus deren Reihen alle Seemeister stammten. Sie sahen sich als die Beschützer ihres Volkes und übernahmen um das Jahr 500 die Macht in Valian. Ab diesem Zeitpunkt herrschte der Viarchat, eine Versammlung der einflussreichsten Viarchen, über das noch kleine Reich.

Ab 600 expandierte das Reich der Seemeister. Die ersten beiden Jahrhunderte waren durch Rivalitäten und mehreren Kriegen mit Corua geprägt, einer ebenfalls aus den Meervölkern hervorgegangen mächtigen Seefahrernation, die Valian im Jahre 810 endgültig für sich entscheiden konnte. Kurz darauf verwies das in seiner letzten Blüte stehende Reich der Meketer die Seemeister einstweilen in ihre Schranken. Zu diesem Zeitpunkt bestand das Valianische Imperium aus den Inseln im Meer der Fünf Winde, dem größten Teil Chryseias und der westlichen Hälfte der Küstenstaaten.

Nach einer Pause von zwei Generationen begann um 900 die intensivste Phase der valianischen Expansion. In den folgenden zwei Jahrhunderten verleibte sich das Imperium den Rest Chryseias und der Küstenstaaten, die Südostküste Erainns, die südliche Hälfte Albas, die gesamte Nord- und Westküste des heutigen Eschars sowie die siranische Küste von der Gond-Wüste bis nach Kudai ein.

1180 kam es zum Sklavenaufstand und zum Brand von Candranor, in dessen Folge Thalassa in Chryseia zum neuen Machtzentrum des Imperiums aufstieg. In den folgenden Jahren wurden die waelischen Seeräuber im Meer der Fünf Winde ausgeschaltet, eine Invasion der Schwimmenden Inseln Nahuatlans abgewehrt und der Norden Albas sowie das gesamte Tiefland Arans eingenommen. Der Großfürst von Geltin erklärte sich zum Vasallen des Imperiums. 1280 erreichte das Valianische Imperium den Höhepunkt seiner Macht. Weit und breit war kein ebenbürtiger Gegner mehr zu sehen.

In den folgenden beiden Jahrhunderten beschäftigten sich die Seemeister mit der Erforschung fremder Sphären und internen Machtkämpfen. Viele Viarchen genossen auch einfach nur den Luxus, den ihnen ihr ausgedehntes Imperiums sicherte. Dabei übersahen sie die Gefahren, die jenseits der Grenzen heranwuchsen. Ab 1480 zogen die twyneddischen Barbaren unter ihrem Hochkönig Maolyn Mor ap Don nach Süden und plünderten wiederholt die valianischen Provinzen, bis diese zusammenbrachen, während fast gleichzeitig ab 1500 der wieder erstarkte aranische Großkönig sich an die Rückeroberung seines Reiches machte. Das Imperium verlor bis 1515 alle Gebiete in Sirao und Vesternesse mit Ausnahme Chryseias. Nach mehreren vergeblichen Anläufen zur Rückeroberung der verlorenen Provinzen versuchte Großmeister Rhadamanthus das Kriegsglück mit Hilfe dämonischer Horden zu wenden, die er und seine Unterstützer, die Dunklen Meister, heraufbeschworen. Andere Seemeister, die Grauen Meister, wandten sich angewidert ab, verbündeten sich mit den Feinden Valians, und der Krieg der Magier (1560-1600) begann. Er brachte das Ende der Seemeister und ihres Reiches und stürzte große Teile Midgards in ein finsteres Zeitalter, aus dem die Länder der Menschen, wie wir sie heute (2429) kennen, hervortraten.